CHRONIK ELTENDORF

 


Geschichte Eltendorfs

Eltendorf liegt an der Fürstenfelder Landstraße und blickt – wie viele andere Orte an dieser alten Durchzugsstraße – auf eine lange Geschichte zurück. Zwei sichtbare Hügelgräber am so genannten Kriegsfeld sprechen für dieses hohe Alter.

Man erzählt von einem großen Wald, der sich von St. Gotthárd bis Dobersdorf an den Ufern der Lafnitz erstreckte.

 
Historie und sensationelle neue Funde 2011

Bronze-, römerzeitliche und frühmittelalterliche Siedlungsreste wurden vom Bundesdenkmalamt im Herbst 2011 in und um Eltendorf bestätigt.

Aufgrund ihrer Öffnung nach Süden und Osten erlaubte diese Landschaft schon früh intensive kulturelle und wirtschaftliche Kontakte mit Pannonien und dem Balkanraum. Zudem ist auch von einer besonderen Bedeutung dieser Region als wichtiger Siedlungsraum im Mündungsgebiet mehrerer Flusstäler (Lafnitz, Safen, Feistritz sowie Raab) die zugleich als natürliche Verkehrswege galten, auszugehen. Aufgrund unzureichenden Forschungsstandes wurden bis 2006 kaum Funde sichergestellt.

Speziell im Bereich Eltendorf, Königsdorf und der Staatsgrenze befindet sich eine überregional höchst bedeutsame Ansammlung von Bodendenkmälern, eine regelrecht archäologische Landschaft. Die herausragenden ausgedehnten Fundstellen innerhalb der archäologischen Landschaft befinden sich in der Katastralgemeinde Eltendorf im Talboden bzw. auf einer Kuppe im Talboden südlich der B65 und nördlich der Lafnitz auf landwirtschaftlich genutzten Grundstücken.

Diese Grundstücke weisen Fundmaterial (Keramik, Steinartefakte, aus Quarz, Klopf-, Reib-, Mahlsteine, ein kleinen Spinnwirtel oder Perlen aus Ton, Hüttenlehm), eine mehrphasige Siedlung nach, die in urgeschichtlicher Zeit zumindest seit der Bronzezeit also etwa vor 3.500 Jahren, in der Römerzeit (1. bis 4. Jhdt. nach Chr.) und im Frühmittelalter (6. - 10. Jhdt. nach Chr.) bestand. Funde und Eisenschlacken deuten auf Eisenverhüttung (Schmelzöfen) hin.

Die Fundsstelle bei Eltendorf besitzt aufgrund ihrer Größe und guten Erhaltung geschichtliche und kulturelle Bedeutung auch über das südliche Burgenland hinaus. Aufgrund der genannten Tatsachen wurde das Gebiet unter Denkmalschutz gestellt.


13. - 20. Jahrhundert

In der Geschichte des heutigen Südburgenlandes nach dem Jahre 1260, waren vermutlich die so genannten „Güssinger Grafen“ oder auch anders genannt „die Herren von Güns“, welche weder Grafen waren noch ihren Hauptsitz in Güssing hatten, die Grundherren.

Um 1290 entbrannte die „Güssinger Fehde“, in der der Habsburger Herzog Albert von Österreich den Güssing Grafen Iwan bezwang. 1327 ging der Güssinger Kreis in die Herrschaft der ungarischen Krone über. Im Jahre 1428 wird der Ort in der Schenkungsurkunde des Königs Sigismund an seinen Feldherren Ladislaus von Saro (oder auch Peter Cseh de Leva) erstmals als „Elekfalva“, das bedeutet „Alexiusdorf“ erwähnt. Die Gemeinde ist eine der ältesten, die damals zur Güssinger Burgherrschaft gehörte. 1524 schenkte König Ludwig II., die Güssinger Burgherrschaft dem Ban von Slawonien, Franz I. Batthyany und dessen Neffen Christoph.

Um 1605 ging das Gebiet durch den Bocskay-Aufstand in Flammen auf. Die Haiducken verwüsteten in diesem Krieg fast alle Güter der Güssinger Herrschaft. 1698 nennt die kanonische Visitation den Ort „Körkviles“ anders „Nyeltendorf“. 1722 erscheint die Gemeinde nur unter dem deutschen Namen“Neltendorf“. 1750 wieder als „Körkveyes“ anders „Eltendorf“. Um das 19. Jahrhundert herum kam Eltendorf zum Oberstuhlrichteramt St. Gotthárd.

Ab 1898 musst aufgrund der Magyarisierungspolitik der ungarische Ortsname „Ókörtvelyes“ verwendet werden. Nach Anschluss des Burgenlandes (früher Deutsch-Westungarn) an Österreich am 28. November 1921 wurde wieder der Name Eltendorf geführt und des Weiteren gehörte Eltendorf zum Bezirk Jennersdorf. Von 1938 bis 1945 zum Kreis Fürstenfeld und nach der Wiedererrichtung des Burgenlandes neuerlich zum Bezirk Jennersdorf.

 
Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Ort war zum Ende des Zweiten Weltkrieges Frontgebiet und hatte unter den Kämpfen schwer zu leiden. Durch Artilleriebeschuss wurde die Pfarrkirche der Gemeinde bis auf die Grundmauern zerstört.

Mit dem Wiederaufbau begann man schon im Jahre 1946. Die neue Martin Luther Kirche konnte im Jahr 1948 geweiht werden. In den Jahren 1950 bis 1952 baute die Gemeinde eine neue dreiklassige Volksschule und ein Lehrerwohnhaus. Die Volksschule wurde 2002 um einen Zubau, den Turnsaal, erweitert und teilweise saniert.

In der darauf folgenden Zeit vollzog sich eine tief greifender Strukturwandel. Die Landwirtschaft verlor an Bedeutung und viele junge Leute suchten Arbeit in der Industrie, welche im Bezirk Jennersdorf angesiedelt war.

 
Einstige Großgemeinde und Erneuerungsmaßnahmen

Mit Inkrafttreten des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes wurden am 1. Jänner 1971 die Gemeinden Eltendorf, Königsdorf und Zahling zur Großgemeinde mit Sitz in Eltendorf vereinigt und hatte 1.950 Einwohner. Ab diesem Zeitpunkt wurden folgende Bauvorhaben in Angriff genommen und fertig gestellt:

Das Kanalsystem wurde ausgebaut; zwei Wohnblöcke, der Bauhof, das Raika-Gebäude und eine Problemstoffsammelstelle wurden erbaut. Weiters entstand ein neues Gemeindeamt mit Sitzungssaal, Straßen und Güterwege wurden ausgebaut. Seit 1. Jänner 1992, nach 21 Jahren, ist Königsdorf wieder eine selbständige Gemeinde. Zahling blieb bei Eltendorf.

Unter Bürgermeister Rudolf Mirth wurde 1993 die neue Brücke errichtet, außerdem sorgte er für eine neue Dorfgestaltung und schuf zusätzliche Parkplätze. Das Freizeitangebot wurde um zwei Tennisplätze und  den Fußballplatz mit Kabinen und Tribüne erweitert. In den Jahren 2000 bis heute wurden weitere Wohnblöcke in beiden Ortsteilen errichtet, das Rüsthaus in Zahling renoviert und um einen Zubau erweitert.

2012 fiel der Startschuss für den Neubau des Rüsthauses in Eltendorf, welches direkt ans Gemeindeamt angeschlossen wird sowie ebenfalls der Bau eines Wohnblockes mit betreubaren Wohnungen und Startwohnungen

Volkszählung 1991:       977 Einwohner (bis 1992  1.758 Einwohner als Großgemeinde, davon 781 Königsdorfer)
Volkszählung 2001:    1.017 Einwohner
Volkszählung 2011:       967 Einwohner

 

Die Bürgermeister

2022-lfd.        Christian Schaberl

2012-2022    Ing. Josef Pfeiffer
2002-2012   Alexander Wiesner
1992-2002   Rudolf Mirth
1982-1991   Julius Peischl
1971-1982   Rudolf Flamisch
1967-1971   Alexander Gaal